Übersicht der Tagungen und Konferenzen, die in den letzten Jahren vom Institut Deutsche Presseforschung veranstaltet bzw. mitveranstaltet wurden. Informationen über laufende und geplante Tagungen finden Sie auf der Seite Aktuelles.
Tagung: Schreibkalender der Frühen Neuzeit im Spiegel der Altenburger Kalendersammlung
6.-8. Oktober 2011, Rathaus Altenburg; Veranstalter: Deutsche Presseforschung (Universität Bremen), Stadtarchiv der Stadt Altenburg, Geschichts- und Altertumsforschende Gesellschaft des Osterlandes e.V.
Gegenstand der Tagung ist die rund 3.700 Exemplare für die Jahre 1644 bis 1861 umfassende Kalendersammlung im Stadtarchiv Altenburg. Die Altenburger Sammlung hat es in den vergangenen Jahren seit ihrer Wiederentdeckung bereits erlaubt, die Schreibkalender unter neuen Gesichtspunkten zu betrachten, zum Beispiel unter der Verbindung zum Zeitungswesen sowie der Bedeutung für gelehrte Kommunikation und Frühaufklärung im späten 17. und frühen 18. Jahrhundert. In den Vorträgen werden die in den vergangenen Jahrzehnten gewonnenen Einsichten zum Kalenderwesen anhand der Altenburger Kalendersammlung einer Prüfung unterzogen. Das betrifft die Forschungsergebnisse zu den Kalendern im Kontext der Volksaufklärung im 18. Jahrhundert und zu den Simplicianischen Kalendern. Weitere Themenfelder der Vorträge sind die theologischen, literarischen, naturphilosophischen, genealogischen und künstlerischen Komponenten in den Kalendern. Hinzu kommen Ausführungen zur Wahrnehmung Polens in den Kalendern und zur Wechselwirkung mit der Flugpublizistik sowie vergleichende Analysen zu den Königsberger und den ermländischen Kalendern. Von den Kalendermachern erfährt der Arzt Johannes Magirus besondere Beachtung.
Die Tagungsteilnehmer besichtigen die 3.700 in einem Forschungsprojekt des Instituts Deutsche Presseforschung von Dr. Klaus-Dieter Herbst entdeckten Schreibkalender insbesondere des 17. Jahrhunderts:
Fünf Jahrhunderte Judenfeindschaft und Antisemitismus in der deutschen Presse
Das Thema Judenfeindschaft und Antisemitismus in der historischen und zeitgeschichtlichen deutschen Presse ist bisher erst punktuell erforscht. Erstmals wird sich nun eine internationale Konferenz von Fachwissenschaftlern umfassend damit auseinandersetzen. „Judenfeindschaft und Antisemitismus in der deutschen Presse über fünf Jahrhunderte“ lautet der Titel der Tagung, die in der Zeit vom 23. – 26. Mai 2010 gemeinsam vom „Richard Koebner Minerva Center for German History“ der Hebrew University Jerusalem und der „Deutschen Presseforschung“ der Universität Bremen in der Hansestadt veranstaltet wird. Im Mittelpunkt der Fachtagung stehen die judenfeindlichen und antisemitischen Unterstellungen und Stereotype in der deutschen Medienlandschaft vom 16. Jahrhundert bis heute. Aber auch Versuche der Gegenwehr in der deutsch-jüdischen Presse des 19. und 20. Jahrhunderts werden behandelt.
Mehr als 60 Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus den zehn Ländern Deutschland, England, Frankreich, Israel, Österreich, Polen, Schweiz, Slowakei, Ungarn und USA kommen nach Bremen. Darunter sind Historiker, Literaturwissenschaftler, Kommunikations- und Medienwissenschaftler ebenso wie Kunsthistoriker. Die interessierte Öffentlichkeit ist zum Besuch einzelner Vorträge oder der Veranstaltung insgesamt herzlich eingeladen. Allerdings ist eine Anmeldung unter E-Mail vogel.janina@web.de oder Momme-Schwarz@uni-bremen.de erbeten. Die Konferenzsprachen sind deutsch und englisch.
Ausgangspunkt der Konferenz ist die Frage nach Inhalten, Äußerungsformen und Wirkungspotenzialen des publizistisch verbreiteten Antisemitismus in der deutschen Geschichte. Insbesondere interessieren hierbei Wurzeln, Traditionslinien und Motive. Die Konferenz behandelt eine Zeitspanne von fünf Jahrhunderten, beginnend mit Judenbildern in den Flugschriften des 16. Jahrhunderts und endend mit heutigen antisemitischen Publikationen im world wide web. Im Mittelpunkt stehen die Herausbildung von Judenfeindschaft und Antisemitismus zu einer in der Massenpresse des 19. Jahrhunderts breit wahrnehmbaren Strömung und deren Weiterentwicklung und politische Instrumentalisierung im frühen 20. Jahrhundert, in der Weimarer Zeit, im Nationalsozialismus.
Zur Eröffnung der Tagung gibt es am 23. Mai 2010 um 20 Uhr im Haus der Wissenschaft (Sandstr. 4/5) den öffentlichen Abendvortrag „Judenfeindschaft, Antisemitismus, Neuer Antisemitismus“ von Professor Moshe Zimmermann (Hebrew University Jerusalem).
Die Entdeckung von Volk, Erziehung und Ökonomie im europäischen Netzwerk der Aufklärung
2. bis 4. Dezember 2009 im Rochow-Museum Reckahn
Veranstalter: Prof. Dr. Hanno Schmitt, Universität Potsdam; Prof. Dr. Holger Böning, Deutsche Presseforschung, Universität Bremen; Prof. Dr. Werner Greiling, Friedrich-Schiller-Universität Jena: Prof. Dr. Reinhart Siegert, Albert-Ludwigs-Universität Freiburg
Zeitungsöffentlichkeit im 17. Jahrhundert – ein neues Medium und seine Folgen
Wissenschaftliches Arbeitsgespräch aus Anlass des 400. Geburtstags des Wolfenbütteler AVISO
6. bis 8. Oktober 2009 in der Herzog-August-Biliothek Wolfenbüttel
Veranstalter: Herzog August Bibliothek Wolfenbüttel; Deutsche Presseforschung, Universität Bremen; Gesellschaft für Deutsche Presseforschung zu Bremen e.V.
Gefördert von der Zeit-Stiftung Ebelin und Gerd Bucerius, der FAZIT-Stiftung, der Stiftung Presse-Haus NRZ und der Freien Hansestadt Bremen, Der Senator für Kultur
Tagungsbericht; Tagungsprogramm
54. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Publizistik und Kommunikationswissenschaften
29. April bis 1. Mai 2009 in der Universität Bremen
Im Mittelpunkt der DGPuK-Jahrestagung 2009 stand die Auseinandersetzung mit Medienkulturen und deren gegenwärtigem wie auch historischem Wandel. Dabei wurde das mit dem Begriff der Medienkultur bezeichnete Phänomen der Mediatisierung von Kulturen bewusst breit gefasst: Medienkulturen bestehen nicht nur als Nationalkulturen, sondern beispielsweise auch als politische Diskurs-, als Populär-, Migrations-, Redaktions- oder Unternehmenskulturen. Medienkulturen sollten also zeitlich, räumlich und sozial differenziert betrachtet und untersucht werden.
80 Jahre ‚Pressa‘ – Internationale Presse-Ausstellung Köln 1928, und der jüdische Beitrag zum modernen Journalismus
18. bis 21. Mai 2008 im Bremer Presse-Club
Bis heute gilt die „Pressa“ als eindrucksvollste und weitreichendste Ausstellung zum Pressewesen: Über fünf Millionen Besucher strömten von Mai bis Oktober 1928 zu diesem internationalen Großereignis mit Pavillons und Beiträgen von 43 Nationen und dem Völkerbund. Es ging um eine Bestandsaufnahme und Selbstdarstellung des modernen Journalismus, seiner Ansprüche und seines Umfeldes in einer weltoffenen Großstadt der Weimarer Epoche. Besonderen Wert hatte die Beteiligung für die jüdische Presse, die in einem eigenen Pavillon sowohl ihre historischen Wurzeln als auch neuere Entwicklungen präsentieren konnte.
Trotz der Dimension, ihrer pressegeschichtlichen Bedeutung und der enormen zeitgenössischen Resonanz wurde die „Pressa“ bisher wissenschaftlich nicht untersucht. Die Konferenz behandelte die Ausstellung selber sowie ihren Bezug zum zeitgenössischen Pressewesen.
Tagungsprogramm, Call for papers
Presse und Geschichte. Leistungen und Perspektiven der historischen Presseforschung
Wissenschaftliche Tagung zum 50jährigen Bestehen des Instituts Deutsche Presseforschung
21. bis 24. November 2007 im Bremer Presse-Club
Im Jahr 2007 wurde das Institut Deutsche Presseforschung an der Universität Bremen 50 Jahre alt. Gegründet 1957 als Abteilung der Staatsbibliothek Bremen, konnte die Forschungseinrichtung, bei der es sich heute in Deutschland um das einzige universitäre Forschungsinstitut zur Geschichte der Zeitungen und Zeitschriften handelt, Impulse insbesondere zur Frühgeschichte der deutschen Presse geben. Aus diesem Anlass veranstalteten die Gesellschaft für Deutsche Presseforschung zu Bremen e.V. und das Institut Deutsche Presseforschung eine interdisziplinäre wissenschaftliche Tagung im Bremer Presse-Club im historischen Schnoorviertel. Ziel der Tagung war es, mit ausgewiesenen Forscherinnen und Forschern eine Bilanz der historischen Presseforschung während des vergangenen halben Jahrhunderts zu ziehen, Desiderate zu benennen und Forschungsaufgaben für die Zukunft zu formulieren.
Die Tagung wurde unterstützt von: Bremer Literaturstiftung; Carl Ed. Schünemann KG Bremen; FAZIT-Stiftung; Friedrich-Ebert-Stiftung; Ludwig Sievers Stiftung; Senator für Kultur der Freien Hansestadt Bremen; Senatorin für Bildung und Wissenschaft der Freien Hansestadt Bremen; Stiftung Presse-Haus NRZ; Universität Bremen
Time and Space on the Way to Modernity: The Emergence of Contemporaneity in European Culture
Internationales Symposium, International University Bremen und Deutsche Presseforschung
15. bis 16. Dezember 2006 in der SuUB Bremen und der International University Bremen
Deutsch-jüdische Presse und jüdische Geschichte
The German Jewish Press and Jewish History
26. bis 29. Juni 2005 in der Universität Bremen
Veranstalter: Deutsche Presseforschung, Universität Bremen; Institut für jüdische Geschichte Österreichs St. Pölten; Richard Koebner Center for German History, Hebrew University Jerusalem
Die historische deutsch-jüdische und europäisch-jüdische Presse gewinnt in der aktuellen Forschung zunehmend an Bedeutung. Innerhalb der jüdischen Geschichte, vor allem in der Ausprägung und Reflexion einer jeweils zeitbezogenen jüdischen Identität bzw. eines jüdischen Bewußtseins, spielt sie eine wichtige Rolle. Detailreich und differenziert forcieren und dokumentieren die historischen jüdischen Zeitungen und Zeitschriften seit der Haskala eine teils innerjüdische, teils in die Allgemeinheit zielende Diskussion um politische, gesellschaftliche und kulturelle Ereignisse, Ziele und Vorstellungen, um Abwehr und Selbstbehauptung gegenüber Judenfeindschaft und Antisemitismus. Auf der Konferenz wurden aktuelle Forschungsansätze und -ergebnisse zu den Zusammenhängen zwischen deutsch-jüdischer bzw. europäisch-jüdischer Presse und Geschichte vorgestellt und diskutiert.